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Neuling
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- M3 Sedan, Skyactive-X, Automatik,2020, alle Pakete
Als Verfasser von knapp 200 Amazon Rezensionen kann ich nicht anders, als auch potenziellen Mazda 3 Interessenten ein paar Eindrücke zu schildern. Da Amazon (noch) keine Autos verkauft, muß halt dieses Forum hier dafür herhalten.
Ich komme von einem 2013er Golf VII, 140PS Turbo-Benziner, DSG und bewerte den 2020er Mazda 3 Sedan, Skyactive X, Automatik mit allen 3 Paketen. Und ja, ich bin mir dessen bewußt, daß meine Prioritäten und Ansichten nicht immer mehrheitsfähig sind
Ich will keinen Mazda Fahrer damit ärgern, oder ihm seine Freude am Auto nehmen. Naturgemäß kann das aber hiermit passieren – für den Fall möchte ich mich vorauseilend entschuldigen!
Außen:
aufgrund der wunderschönen Optik habe ich erst begonnen, mich dafür zu interessieren. Nach dem faden Golf einmal ein Auto, zu dem ich mich beim Weggehen gerne noch einmal umdrehe.
Zum geringeren Nutzwert des Sedan (Fahrradtransport!) hatte mein Händler die passende Antwort: eine Anhängerkupplung samt Radträger. Viel besser als die Räder stundenlang klappernd im Innenraum in den Urlaub zu schippern.
Die Schattenseite: alle metallic Mazdas, insbesondere in „crystal soul red“, sind für mein Empfinden mangelhaft lackiert. Der Tankdeckel hat unter vielen Blickwinkeln eine viel dunklere Farbe. Noch schlimmer: dasselbe gilt für Front- und Heckschürze. Würde ich so ein Auto gebraucht kaufen, würde ich sofort annehmen, daß es nachlackiert wurde.
Ein winziges Detail, über das ich mich täglich beim Heimkommen freue: ich hatte noch nie so einen kräftigen Rückfahrscheinwerfer!! Der Unterschied zum Golf und allen anderen Autos davor ist riesig!
Innen:
DER Grund, warum ich mich dann tatsächlich für der 3er entschieden habe! Einfach wunderschön. Es gibt nicht ein einziges Detail, keinen Quadratmillimeter den ich mir besser, schöner vorstellen könnte.
Funktional erschließt sich mir die Mechanik der Armlehnenöffnung nicht und erst recht nicht, daß sie sich nicht zur richtigen Armauflage hochstellen läßt.
Ansonsten paßt die Ergonomie. Unterm Strich, ein Traum Cockpit in dem man gerne lange fährt!
Motor / Getriebe:
Man vereint hier in einzigartiger Weise die Nachteile beider Welten. Am Stand die Lauf“ruhe“ eines Diesels. Die Fahrleistungen des 140PS Golf waren objektiv und erst recht subjektiv viel besser. Da soll mir keiner kommen von wegen „kultivierte Leistungsentfaltung eines Saugers“. Was hilft mir die Kultur im Antritt, wenn das Ding am Stand und im Stadtverkehr vibriert wie ein Diesel? Die 180PS lassen sich in keinem einzigen Bereich spürbar abrufen. Mangels Turbo ist das Drehzahlniveau immer viel höher und der Verbrauch in der Stadt liegt mindestens(!) einen Liter über dem Golf, d.h. meistens um die 7.6L. Gepaart mit dem enttäuschend kleinen Tank ergibt sich eine relativ bescheidene Reichweite.
Mild-Hybrid?! Soll das heißen, ohne dem hätte er NOCH weniger Drehmoment? Will ich mir nicht ausmalen.
Das ganze bezahlt man in Österreich mit einer doch empfindlich höheren KFZ-Steuer – für nichts. Das schmerzt.
Die Automatik ist ok, läßt mich das DSG des Golf nicht vermissen. Sie ruiniert jedoch mit einem scheinbar kleinen, für mich aber entscheidenden Detail das gesamte Auto: der Motor geht beim Bremsen kurz vorm Stehenbleiben aus und, wenn man dann auf den letzten Zentimetern den Bremsdruck sanft reduziert, um elegant stehen zu bleiben, schaltet er sich wieder ein und läßt einen Ruck durchs Auto gehen. Man wird quasi dazu gezwungen, wie ein Grobmotoriker fest auf der Bremse zu bleiben, oder das System (jedes mal händisch) zu deaktivieren. Das Problem gibt es naturgemäß nur beim Automatik-Model.
Elektronik / Multimedia:
Es hat exakt eine Woche gedauert, bis ich das letzte Assistenzsystem permanent deaktiviert habe. Es sprengt den Rahmen, genau zu erklären wie/warum man die nicht haben will, aber sie sind wirklich umfassend nutzlos, störend, bis hin zu gefährlich, weil das Auto auf einmal grundlos eine Vollbremsung hinlegt. Könnte man das Radar des Tempomaten dauerhaft deaktivieren, würde ich auch das tun (es geht, allerdings nur bis zum Neustart). Eines hab ich genaugenommen noch aktiv: die Totwinkelwarnung. Die ist ok.
Hirnloses Detail am Rande: das Auto zieht bei jedem Abstellen automatisch die Handbremse an, d.h. man muß sie jedes einzelne mal händisch lösen. Jedes! Einzelne! Mal!
(Oder einfach losfahren, wodurch sich nach einem peinlichen Aufbäumen des Vorderbaus die Bremse automatisch löst. Das will man doch auch nicht)
Irgendwann gewöhnt man sich daran, der Ärger über die Dummheit bleibt jedoch bisher.
Das Headup Display ist perfekt. Punkt! Sogar die Inhalte lassen sich sinnvoll konfigurieren. Das will ich nie mehr missen.
Das Multimediasystem ist weitestgehend toll. Der Sound des BOSE Systems ist „angemessen“, zu viel darf man sich nicht erwarten. Nach dem Golf ist der größte Gewinn, daß sich das Handy binnen 1-2 Sekunden mit Bluetooth verbindet. Der Golf hat dafür 20-30 Sekunden gebraucht! Die beiden USB Buchsen, zumal an diesen Stellen, sind sinnvoll und praktisch.
Die Usablity ist hingegen eher mäßig. Beim Navi zB. muß man die Hausnummer zuerst eingeben (Hallo Mazda! Wir sind nicht die USA!). Die Spracheingabe ist ein Witz. Einen Ort ohne Straße und Hausnummer (also „Zentrum“) sprachlich einzugeben, ist mir nie gelungen. Dabei brauch ich das am öftesten.
Ein Touchscreen fehlt mir persönlich nicht – über das zentrale Drehrad lässt sich alles geschmeidig regeln. Die Darstellung im zentralen Display ist optisch wunderschön gelungen und funktional. Ich höre zB. gerne 4 Stunden lange Podcasts – wenn man sich ansieht, wie manch ein Koreaner oder Italiener das darstellt, dann weiß man das sehr zu schätzen.
Bei der Tacho-Anzeige läßt Mazda irrsinnigerweise ein riesen Potenzial liegen: man hat hier nämlich einen tollen Bildschirm verbaut. Beim ersten Hinschauen fällt gar nicht auf, daß das kein mechanischer Zeiger ist. Diese Anzeige läßt sich vom klassischen Tacho umschalten und zwar 1.) um die bloße Addition einer Durchschnittsverbrauchsanzeige und 2.) auf eine völlig, wirklich völlig nutzlose Anzeige die wohl gepaart mit dem völlig nutzlosen Spurhalteassistenten irgendetwas Spannendes anzeigen sollte. Mehr kann man mit diesem tollen Display nicht anstellen. Was für eine Verschwendung! Was man da via Software für tolle Sachen machen könnte (und der Mitbewerb auch tut)... Echt schade.
Die virtuelle Vogelperspektive im Display ist mäßig sinnvoll, aber sieht bei Tageslicht echt geil aus. Super sinnvoll sind hingegen Rück- UND Front-Kamera, damit kann man, im Gegensatz zu den nur-akustischen Helfern, quasi auf Null-Distanz einparken.
Die automatische Regelung der LED Scheinwerfer funktioniert super. Den Lichtschalter hab ich seit Tag 1 nicht mehr angefaßt!
Elektronik Fehler:
Ein Software-Bug der mir bereits bei der Probefahrt aufgefallen ist: die Bilder von Alben, CDs werden nicht aus mp3 Files gelesen, sondern durch die einer eigenen Datenbank ersetzt. Das Setting, welches dieses verhindern soll, bleibt ohne Funktion. Mazda Österreich hat mir das brav bestätigt – ein Bugfix blieb jedoch seit den vergangenen 5 Monaten aus.
Ein weiterer Bug ist, daß die Verknüpfung von Sitz- und Lenkradheizung mit der Außentemperatur mal funktioniert, mal nicht. Die Lenkradheizung muß ich auch jetzt im Winter immer händisch einschalten, außer zuletzt, als es zwei Tage hintereinander +15° hatte, da ging sie immer von selbst an.
Selbiges gilt für den Tempomat. Der ist bei Fahrtantritt mal an, mal aus, wie es der Zufall will.
Und noch ein Bug bewirkt, daß die Einstellung mit der man das Piepsen der schlüssellosen Verriegelung abschalten kann, ohne Funktion ist.
Alles nicht soooo schlimm, aber, es hat bei mir 1 Stunde, bzw. 1 Tag bzw. 2 Tage gebraucht um diese 4 Bugs zu finden. Wie zur Hölle testen die ihre Software? Fahren die bei Mazda ihre Autos nicht selbst mal? Das hinterläßt bei mir schon einen sehr schalen Nachgeschmack. Lustigerweise habe ich mir gerade von den Japanern hier sehr viel erwartet – da wurde ich auf ganzer Linie enttäuscht. Auch, bezw. erst recht im Vergleich zum Golf.
Zur Lenkradheizung noch ein Wort: diese läßt in der Heizleistung nach ca. 10 Minuten stark, auf ein kaum mehr spürbares Level nach. Das mag beabsichtigt sein, aber es nervt.
Zur Heizung: die regelt irgendwie sehr seltsam. Zuerst zu warm und dann zu kalt. Auch das folgt vielleicht der Logik, daß man den Fahrer schnell wärmen will, ist mir aber in der Größe des Unterschiedes zu krass.
Preis/Leistung
Manchmal liest man im Mazda Forum vom günstigen Preis. Das kam mir zwar zunächst auch so vor, aber mit den Rabatten die zB. VW gibt (und Mazda nicht!), liegt ein Golf in der selben Liga. Wenn man die kontraproduktiven Assistenzsysteme des Mazda rausrechnet, ist man schon sehr knapp dran und man bekommt dabei einen um Welten besseren Motor. Man bekommt damit halt auch ein um Welten häßlicheres Auto. Hmm…
Verdict:
Meiner Vorfreude auf den 3er ist zunächst wirklich eine starke Enttäuschung gefolgt. Lustigerweise ist der Großteil davon verflogen, als endlich das Klappern hinterm Handschuhfach repariert war. Seither wachse ich täglich mehr mit meinem 3er zusammen. Ich fahre gern damit, spiele mich damit, ihn trotz des Automatik-Problems würdevoll zum Stillstand zu bringen. Freue mich auf lange Fahrten.
Leider bin ich einer, der die vielen Schwachstellen nicht einfach ignorieren kann, aber das Auto hat einen Charme, der mich willens macht, sie weitestgehend zu verdrängen.
Ob ich ihn mir ein zweites mal kaufen würde? Sofort! Aber nicht mit dieser Automatik. Und nicht mit diesem Motor. Und leider auch mit keinem anderen Motor aus der derzeitigen Palette.
Ich komme von einem 2013er Golf VII, 140PS Turbo-Benziner, DSG und bewerte den 2020er Mazda 3 Sedan, Skyactive X, Automatik mit allen 3 Paketen. Und ja, ich bin mir dessen bewußt, daß meine Prioritäten und Ansichten nicht immer mehrheitsfähig sind
Ich will keinen Mazda Fahrer damit ärgern, oder ihm seine Freude am Auto nehmen. Naturgemäß kann das aber hiermit passieren – für den Fall möchte ich mich vorauseilend entschuldigen!
Außen:
aufgrund der wunderschönen Optik habe ich erst begonnen, mich dafür zu interessieren. Nach dem faden Golf einmal ein Auto, zu dem ich mich beim Weggehen gerne noch einmal umdrehe.
Zum geringeren Nutzwert des Sedan (Fahrradtransport!) hatte mein Händler die passende Antwort: eine Anhängerkupplung samt Radträger. Viel besser als die Räder stundenlang klappernd im Innenraum in den Urlaub zu schippern.
Die Schattenseite: alle metallic Mazdas, insbesondere in „crystal soul red“, sind für mein Empfinden mangelhaft lackiert. Der Tankdeckel hat unter vielen Blickwinkeln eine viel dunklere Farbe. Noch schlimmer: dasselbe gilt für Front- und Heckschürze. Würde ich so ein Auto gebraucht kaufen, würde ich sofort annehmen, daß es nachlackiert wurde.
Ein winziges Detail, über das ich mich täglich beim Heimkommen freue: ich hatte noch nie so einen kräftigen Rückfahrscheinwerfer!! Der Unterschied zum Golf und allen anderen Autos davor ist riesig!
Innen:
DER Grund, warum ich mich dann tatsächlich für der 3er entschieden habe! Einfach wunderschön. Es gibt nicht ein einziges Detail, keinen Quadratmillimeter den ich mir besser, schöner vorstellen könnte.
Funktional erschließt sich mir die Mechanik der Armlehnenöffnung nicht und erst recht nicht, daß sie sich nicht zur richtigen Armauflage hochstellen läßt.
Ansonsten paßt die Ergonomie. Unterm Strich, ein Traum Cockpit in dem man gerne lange fährt!
Motor / Getriebe:
Man vereint hier in einzigartiger Weise die Nachteile beider Welten. Am Stand die Lauf“ruhe“ eines Diesels. Die Fahrleistungen des 140PS Golf waren objektiv und erst recht subjektiv viel besser. Da soll mir keiner kommen von wegen „kultivierte Leistungsentfaltung eines Saugers“. Was hilft mir die Kultur im Antritt, wenn das Ding am Stand und im Stadtverkehr vibriert wie ein Diesel? Die 180PS lassen sich in keinem einzigen Bereich spürbar abrufen. Mangels Turbo ist das Drehzahlniveau immer viel höher und der Verbrauch in der Stadt liegt mindestens(!) einen Liter über dem Golf, d.h. meistens um die 7.6L. Gepaart mit dem enttäuschend kleinen Tank ergibt sich eine relativ bescheidene Reichweite.
Mild-Hybrid?! Soll das heißen, ohne dem hätte er NOCH weniger Drehmoment? Will ich mir nicht ausmalen.
Das ganze bezahlt man in Österreich mit einer doch empfindlich höheren KFZ-Steuer – für nichts. Das schmerzt.
Die Automatik ist ok, läßt mich das DSG des Golf nicht vermissen. Sie ruiniert jedoch mit einem scheinbar kleinen, für mich aber entscheidenden Detail das gesamte Auto: der Motor geht beim Bremsen kurz vorm Stehenbleiben aus und, wenn man dann auf den letzten Zentimetern den Bremsdruck sanft reduziert, um elegant stehen zu bleiben, schaltet er sich wieder ein und läßt einen Ruck durchs Auto gehen. Man wird quasi dazu gezwungen, wie ein Grobmotoriker fest auf der Bremse zu bleiben, oder das System (jedes mal händisch) zu deaktivieren. Das Problem gibt es naturgemäß nur beim Automatik-Model.
Elektronik / Multimedia:
Es hat exakt eine Woche gedauert, bis ich das letzte Assistenzsystem permanent deaktiviert habe. Es sprengt den Rahmen, genau zu erklären wie/warum man die nicht haben will, aber sie sind wirklich umfassend nutzlos, störend, bis hin zu gefährlich, weil das Auto auf einmal grundlos eine Vollbremsung hinlegt. Könnte man das Radar des Tempomaten dauerhaft deaktivieren, würde ich auch das tun (es geht, allerdings nur bis zum Neustart). Eines hab ich genaugenommen noch aktiv: die Totwinkelwarnung. Die ist ok.
Hirnloses Detail am Rande: das Auto zieht bei jedem Abstellen automatisch die Handbremse an, d.h. man muß sie jedes einzelne mal händisch lösen. Jedes! Einzelne! Mal!
(Oder einfach losfahren, wodurch sich nach einem peinlichen Aufbäumen des Vorderbaus die Bremse automatisch löst. Das will man doch auch nicht)
Irgendwann gewöhnt man sich daran, der Ärger über die Dummheit bleibt jedoch bisher.
Das Headup Display ist perfekt. Punkt! Sogar die Inhalte lassen sich sinnvoll konfigurieren. Das will ich nie mehr missen.
Das Multimediasystem ist weitestgehend toll. Der Sound des BOSE Systems ist „angemessen“, zu viel darf man sich nicht erwarten. Nach dem Golf ist der größte Gewinn, daß sich das Handy binnen 1-2 Sekunden mit Bluetooth verbindet. Der Golf hat dafür 20-30 Sekunden gebraucht! Die beiden USB Buchsen, zumal an diesen Stellen, sind sinnvoll und praktisch.
Die Usablity ist hingegen eher mäßig. Beim Navi zB. muß man die Hausnummer zuerst eingeben (Hallo Mazda! Wir sind nicht die USA!). Die Spracheingabe ist ein Witz. Einen Ort ohne Straße und Hausnummer (also „Zentrum“) sprachlich einzugeben, ist mir nie gelungen. Dabei brauch ich das am öftesten.
Ein Touchscreen fehlt mir persönlich nicht – über das zentrale Drehrad lässt sich alles geschmeidig regeln. Die Darstellung im zentralen Display ist optisch wunderschön gelungen und funktional. Ich höre zB. gerne 4 Stunden lange Podcasts – wenn man sich ansieht, wie manch ein Koreaner oder Italiener das darstellt, dann weiß man das sehr zu schätzen.
Bei der Tacho-Anzeige läßt Mazda irrsinnigerweise ein riesen Potenzial liegen: man hat hier nämlich einen tollen Bildschirm verbaut. Beim ersten Hinschauen fällt gar nicht auf, daß das kein mechanischer Zeiger ist. Diese Anzeige läßt sich vom klassischen Tacho umschalten und zwar 1.) um die bloße Addition einer Durchschnittsverbrauchsanzeige und 2.) auf eine völlig, wirklich völlig nutzlose Anzeige die wohl gepaart mit dem völlig nutzlosen Spurhalteassistenten irgendetwas Spannendes anzeigen sollte. Mehr kann man mit diesem tollen Display nicht anstellen. Was für eine Verschwendung! Was man da via Software für tolle Sachen machen könnte (und der Mitbewerb auch tut)... Echt schade.
Die virtuelle Vogelperspektive im Display ist mäßig sinnvoll, aber sieht bei Tageslicht echt geil aus. Super sinnvoll sind hingegen Rück- UND Front-Kamera, damit kann man, im Gegensatz zu den nur-akustischen Helfern, quasi auf Null-Distanz einparken.
Die automatische Regelung der LED Scheinwerfer funktioniert super. Den Lichtschalter hab ich seit Tag 1 nicht mehr angefaßt!
Elektronik Fehler:
Ein Software-Bug der mir bereits bei der Probefahrt aufgefallen ist: die Bilder von Alben, CDs werden nicht aus mp3 Files gelesen, sondern durch die einer eigenen Datenbank ersetzt. Das Setting, welches dieses verhindern soll, bleibt ohne Funktion. Mazda Österreich hat mir das brav bestätigt – ein Bugfix blieb jedoch seit den vergangenen 5 Monaten aus.
Ein weiterer Bug ist, daß die Verknüpfung von Sitz- und Lenkradheizung mit der Außentemperatur mal funktioniert, mal nicht. Die Lenkradheizung muß ich auch jetzt im Winter immer händisch einschalten, außer zuletzt, als es zwei Tage hintereinander +15° hatte, da ging sie immer von selbst an.
Selbiges gilt für den Tempomat. Der ist bei Fahrtantritt mal an, mal aus, wie es der Zufall will.
Und noch ein Bug bewirkt, daß die Einstellung mit der man das Piepsen der schlüssellosen Verriegelung abschalten kann, ohne Funktion ist.
Alles nicht soooo schlimm, aber, es hat bei mir 1 Stunde, bzw. 1 Tag bzw. 2 Tage gebraucht um diese 4 Bugs zu finden. Wie zur Hölle testen die ihre Software? Fahren die bei Mazda ihre Autos nicht selbst mal? Das hinterläßt bei mir schon einen sehr schalen Nachgeschmack. Lustigerweise habe ich mir gerade von den Japanern hier sehr viel erwartet – da wurde ich auf ganzer Linie enttäuscht. Auch, bezw. erst recht im Vergleich zum Golf.
Zur Lenkradheizung noch ein Wort: diese läßt in der Heizleistung nach ca. 10 Minuten stark, auf ein kaum mehr spürbares Level nach. Das mag beabsichtigt sein, aber es nervt.
Zur Heizung: die regelt irgendwie sehr seltsam. Zuerst zu warm und dann zu kalt. Auch das folgt vielleicht der Logik, daß man den Fahrer schnell wärmen will, ist mir aber in der Größe des Unterschiedes zu krass.
Preis/Leistung
Manchmal liest man im Mazda Forum vom günstigen Preis. Das kam mir zwar zunächst auch so vor, aber mit den Rabatten die zB. VW gibt (und Mazda nicht!), liegt ein Golf in der selben Liga. Wenn man die kontraproduktiven Assistenzsysteme des Mazda rausrechnet, ist man schon sehr knapp dran und man bekommt dabei einen um Welten besseren Motor. Man bekommt damit halt auch ein um Welten häßlicheres Auto. Hmm…
Verdict:
Meiner Vorfreude auf den 3er ist zunächst wirklich eine starke Enttäuschung gefolgt. Lustigerweise ist der Großteil davon verflogen, als endlich das Klappern hinterm Handschuhfach repariert war. Seither wachse ich täglich mehr mit meinem 3er zusammen. Ich fahre gern damit, spiele mich damit, ihn trotz des Automatik-Problems würdevoll zum Stillstand zu bringen. Freue mich auf lange Fahrten.
Leider bin ich einer, der die vielen Schwachstellen nicht einfach ignorieren kann, aber das Auto hat einen Charme, der mich willens macht, sie weitestgehend zu verdrängen.
Ob ich ihn mir ein zweites mal kaufen würde? Sofort! Aber nicht mit dieser Automatik. Und nicht mit diesem Motor. Und leider auch mit keinem anderen Motor aus der derzeitigen Palette.