Ich habe das Thema Chiptuning vor ein paar Jahren, damals mit einem Polo 6N 1.6i 75PS, komplett durchgemacht und mich sehr intensiv mit der Materie befasst.
Daher kann ich Euch ganz klar sagen: wenn Ihr keinen Turbo-Motor habt, lasst es sein!
10% Mehrleistung sind durchaus realistisch. Wird mehr versprochen, ist es schlicht unseriös. Wirklich seriöse Firmen optimieren hauptsächlich das Drehmoment und verlagern die Drehmomentkurve nach unten. Leistungssteigerung ist dort nebensächlich.
Auf dem Papier sieht die Mehrleistung dann auch ganz toll aus. Aber: man legt enorm viel Geld für richtig gemachtes Chiptuning hin, was man auch auf den ersten paar Kilometern ein wenig spürt. Aber schon kurz danach merkt man davon nichts mehr und der Wunsch nach mehr Leistung kommt erneut auf.
Nächster Knackpunkt: wer einen chipgetunten Motor nur zurückhaltend nutzt, schadet ihm nicht. Nutzt man die teuer erkaufte Mehrleistung aber aus, geht man an die mechanischen Grenzen des Motors und schadet ihm sehr. Sprich: stärkerer Verschleiß, kürzere Lebensdauer.
Kurz: Chiptuning bringt effektiv sehr wenig, nur auf dem Papier macht es einen Unterschied, aber es kostet viel zu viel. Entweder bleiben lassen oder gleich richtig: scharfe Nockenwelle, polierte Ansaugrohre, Fächerkrümmer, komplette Sportauspuffanlage und (wichtig) auf dem Prüfstand individuell angepasstes Steuerprogramm. Üppigen Inhalt das Bankkontos vorausgesetzt.
Wer den Wunsch nach einem Chiptuning hat, hat schlicht und ergreifend das falsche Auto gekauft. Bei einem 1.4er Motor aber ohnehin vergebene Liebesmüh'
Ich frage mich gerade, wie sich ein M3 1.4 fährt?! Ist das nicht arg wenig? Das Teil ist so groß wie ein 626 GC aber etwas schwerer und der 626 war mit 2.0 Liter Maschine und 101PS gerade mal erträglich motorisiert. Und die alten 323 hatten mit 84 bzw. 88PS bei über 200kg weniger Gewicht immerhin 1.6 Liter Hubraum....
Gruß,
Christian