Wir driften zwar gerade gewaltig ins Off-Topic ab, aber der gläserne Bürger ist faktisch doch längst Realität (Big Brother is watching you).
So ist es doch überhaupt gar kein Problem, ein präzises Bewegungsprofil einer Person zu generieren - diese Person muss dazu lediglich ein eingeschaltetes Handy bei sich führen. Mit den Daten des Mobilfunkanbieters lässt sich auf mehrere Meter genau auflisten, wann sich die Person wo aufhielt.
Das ist beim Auto auch nicht anders. Diese allseits bekannten Mautbrücken können (könnten) dank Echtzeit-Kennzeichenerkennung von allen darunter durchfahrenden Fahrzeugen die Kennzeichen erkennen, erfassen und mit einer Datenbank vergleichen, um ggf. gleich mal eine Meldung an die Behörden abzugeben. Die Technik ist verfügbar und ausgereift.
Momentan wird diese Technik sogar als mobile Variante getestet. Steht als Kombi am Straßenrand, sieht aus wie eine Radarkontrolle, liest aber die Kennzeichen der vorbeifahrenden Autos ab und vergleicht sie in Echtzeit mit einer Datenbank. Ist ein Kennzeichen bekannt, wird eine in geringer Entfernung parkende Streife benachrichtigt.....
Und dieses deutsche Maut-System ist ein Paradebeispiel dafür, wie man geschickt am Datenschutz vorbei ein exaktes Bewegungsprofil von Fahrzeugen erstellen kann. Denn nichts anderes macht das System und dafür sind die Mautbrücken da. Man kriegt es am Monatsende sogar noch schwarz auf weiß, wann man wo gefahren ist.
Da braucht man nicht mal die bei Speditionen inzwischen übliche Komplettüberwachung der Fahrer, wo das Auto dank GPS permanent dem Disponenten metergenau die aktuelle Position des Fahrzeugs übermittelt.
Und auf dem gleichen Wege kann man dann konsequenterweise ja auch gleich noch die Zustandsdaten des Motors, Geschwindigkeits-Protokoll, Verbrauchswerte, Schuhgröße des Fahrers übermitteln. Soweit ist es schon.
Hier mal ein Auszug aus der Info zur Münch Mammut 2000:
[...] Über das mit seinem Motorrad verbundene Handy stellt der Fahrer eine Verbindung zum Service-Computer im Werk her. Dies ermöglicht eine rasche Diagnose des Motormanagements.
Per Service-Computer im Werk lassen sich alle relevanten Größen für das Motormanagement einstellen, egal wo auf dieser Welt die Maschine gerade steht. Bei Ersatzteilbedarf veranlassen die Service-Techniker sofort den Einsatz des Münch-Service-Mobils.
So ändern sich die Zeiten. Das ist übrigens nicht neu, die Mammut gibt es mit dieser Ausstattung seit 2003.
Wenn Du damals mit dem Auto liegen geblieben bist, kam der ADAC, nahm den Schraubenschlüssel zur Hand und hat den Schaden behoben. Wenn Du heute liegen bleibst, kommt der ADAC, nimmt das Notebook nebst Spezial-Software zur Hand, liest den Fehler aus dem Steuergerät aus und löscht den Fehler. Wenn Du in Zukunft liegen bleibst, rufst Du den ADAC an, die Dame im Call-Center loggt sich von fern in Dein Steuergerät ein, löscht den Fehler und spielt vielleicht gleich noch das neueste Software-Update ein, ohne dass sich ein gelbes Auto zu Dir bemühen muss.
Schöne alte Zeit....
Gruß,
Christian